26. Symposium - Arbeits- und Liebesfähigkeit im Alter

28. und 29. November 2014
Musikwissenschaftliches Seminar der Universität Kassel

Thema: Arbeits- und Liebesfähigkeit im Alter

Sigmund Freud hat die Arbeits- und Liebesfähigkeit zu den wichtigsten Therapiezielen, damit gleichsam zu Säulen der Gesundheit erklärt. Die Arbeitsgruppe "Psychoanalyse und Altern" hat sich vorgenommen, dieser Thematik in den beiden kommenden Tagungen nachzugehen, wobei 2014 die Arbeitsproblematik im Vordergrund stehen soll.

Zur Tagung 2014 sind Vorträge willkommen, die das Spannungsfeld von libidinös besetzten oder sinnstiftenden Arbeiten auf der einen Seite und ungeliebten oder als sinnlos erlebten Tätigkeiten auf der anderen Seite in der kritischen Lebensphase 59+ beleuchten. In Zukunft werden die Strukturen flexibler werden bis hin zur Auflösung klarer Grenzen. Menschen im dritten und auch noch im vierten Lebensalter stehen vor der Herausforderung, ihre Zeit zu gestalten, in der sie – meist von äußeren Zwängen der Berufswelt befreit – im Spannungsfeld zwischen Kreativität und Scheitern stehen.

Im Symposium können Fragen aus klinisch-therapeutischer, wenn möglich auch aus empirischer Perspektive aufgegriffen werden: Was steckt hinter sozialmedizinischen Problemen älterer Arbeitnehmer, die in der Regel mit plakativen Begriffen wie Mobbing, Burn-out, Bore-out und Rentenbegehren beschrieben werden? Wie gestaltet sich der Übergang aus der Arbeitswelt ins Private in unterschiedlichen soziokulturellen Milieus oder bei Migranten? Welche Rolle spielen Arbeit und Pflichterfüllung bei den mittlerweile im Rentenalter befindlichen „Achtundsechzigern“? Welche Tabus oder Fallstricke bestehen in Psychotherapien und Psychoanalysen in Anbetracht des existenziellen Paradoxons "zu viel" Zeit bei abnehmender Zukunftszeit zu haben? Schlagwortartig verwendete Begriffe wie Berufung, Leidenschaft, Sinnstiftung, aber auch sinnentleerte Routine, Langeweile und entfremdete Arbeit sollten untersucht werden.

Programm Flyer und Anmeldung (PDF)